Fotos
Spezifikation
8-Zylinder 90°-V-Form, je Zylinderreihe 1 obenliegende Nockenwelle
3499 ccm
Bohrung x Hub: 92 x 65.8 mm
200 PS bei 5800 U/min
285 Nm bei 4000 U/min
Verdichtung: 9.5:1
Saugroheinspritzung, elektronisch geregelt (Bosch D-Jetronic)
Motor
Rahmenbodenanlage / selbstragende Ganzstahlkarosserie
vorne: Doppel-Querlenker
hinten: Egenlenk-Pendelachse mit hydropneumatischer Ausgleichsfeder und Niveauregulierung
Schraubenfedern mit Gummi-Zusatzfedern, vorne mit Drehstab-Stabilisator
Scheibenbremsen vorne und hinten
Tiefbettfelge 6 J x 14 HB
Fahrwerk/Kraftübertragung
4-Gang-Automatikgetriebe
Planetengetriebe
205km/h Höchstgeschwindigkeit
Beschleunigung 0-100km/h: 9.4s
Kraftstoffverbrauch: 13.5l
Teleskopstossdämpfer
Getriebe & Fahrleistung
5.50-16
490.5 x 184.5 x 142
275
148.2 / 148.5
11.77
70
1650 (2120)
1232
Reifen
Länge x Breite x Höhe in cm
Radstand in cm
Spur vorn/hinten in cm
Wendekreis in m
Kraftstofftank in l
Leergewicht (Gesamtgewicht) (kg)
Produzierte Stückzahl
Historie Mercedes SE 1971
Im August 1959 brachte Mercedes-Benz mit dem W111 das erste Oberklassen-Modell der Heckflossen-Familie auf den Markt mit dem Spitznamen "Grosse Flosse". Diese fielen allerdings im Vergleich zu den zeitgenössischen US-Fahrzeugen recht massvoll aus und herstellerseitig sprach man etwas verschämt von "Peilstegen", die als Einparkhilfe zu dienen hatten, markierten sie doch klar das Ende des Wagens.
In diese Produktionsreihen wurden ab 1961 auch die Coupés und Cabrios mit flacheren Karosserien eingeordnet, welche über rundere, nur noch im Ansatz erkennbare Finnen verfügten. An diese optisch angelehnt wurde 1965 mit den Typen 250 S, 250 SE und 300 SE eine neue Generation präsentiert, welche die Nachfolge der Heckflossen-Typen antreten sollte. Allen drei Modellen gemeinsam war eine von Paul Bracq gezeichnete Karosserie, deren klare Linienführung auf modisches Beiwerk verzichtete und mit ihrer zurückhaltenden Eleganz auch heute noch zeitlos wirkt.
Die als "S-Klasse" bezeichnete Oberklasse der Firma hiess ursprünglich Sonder-Klasse. Ein E hinter dem S bezeichnet Modelle mit Einspritz-Motoren.
1967 brachte Mercedes den neuen 2,8 l-Motor und dabei kam es auch zu kleineren Änderungen im Innenraum. Ein weiteres, auch äusserlich erkennbares Facelifting folgte 1969 mit der Einführung des 3,5 l-V8-Motors mit 200 PS, als die Frontpartie eine flachere Motorhaube und ein flacheres Kühlergitter erhielt. Die früheren Modelle werden daher auch als "Hochkühler", die späteren als "Flachkühler" bezeichnet.
Das 280 SE 3,5 Cabriolet mit Automatik und V8-Motor war damals der Traum aller Sonnenanbeter und der absolute Liebling von Hollywood. Wenn man in diesem Fahrzeug Platz nimmt, lässt man sich in gemütlichen Lederpolstern nieder und bewundert das Panorama aus Chrom und poliertem Edelholz, das sich vor Fahrer und Beifahrer ausbreitet. . Das eigentliche Highlight schlummert jedoch unter der Haube. Der 3,5 Liter grosse V8 Motor leistet stramme 200 PS bei 5800 Umdrehungen. Auch heute noch kann der Achtzylinder beeindrucken. Mit stoischer Ruhe gleitet der Wagen über die Strasse. Der hydropneumatische Niveau-Ausgleich an der Hinterachse bügelt alle Unebenheiten glatt.
Die Viergang-Automatik schaltet so butterweich, dass sie sich selbst hinter manchen modernen Automaten nicht verstecken muss. Beim Tritt aufs Gaspedal stürmt der 1,7 Tonnen schwere Wagen mit Wucht voran. Der hübsch gezeichnete Tachometer mit seiner Skala mit 240 km/h ist nur leicht übertrieben, denn die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 210 km/h.
Der grosse Benz fuhr jedoch nicht nur in Sachen Leistung und Fahrkomfort ganz vorne mit, er repräsentierte auch die Spitze in Bezug auf Sicherheit. So gab es beim W111 vorne und hinten Knautschzonen, das erste Mal überhaupt bei einem Pkw. Zudem verfügte er über sogenannte Keilzapfenschlösser. Im Falle eines Falles konnten die Türen durch diese nicht aufspringen und die Fahrgäste nicht aus dem Fahrzeug fallen, was vor der Einführung des Sicherheitsgurtes von erheblicher Bedeutung war. Das Lenkrad erhielt eine Prallplatte mit weichem Bezug und die Lenksäule verfügte über ein plastisch verformbares Element zwischen Pralltopf und der eigentlichen Lenksäule. Auch das Armaturenbrett mit teilweise elastisch versenkt angeordneten Bedienungselementen war gepolstert.
1971 endete vorerst der Bau von S-Klasse-Coupés und –Cabriolets, denn den Nachfolger W116 gab es nur noch als Limousine. Die "Flachkühler"-Cabrios, von denen insgesamt nur 1'232 hergestellt wurden, gehören heute zu den begehrtesten Mercedes-Modellen der vergangenen Jahrzehnte. Das hat sie in den Klassiker-Preislisten in den letzten Jahren rasant nach vorne gebracht. Dies hat auch dazu geführt, dass etliche Coupé-Modelle zu Cabrios umgebaut wurden, ohne freilich über die notwendigen Versteifungen zu verfügen.
Das vorliegende Exemplar wurde auf der Basis einer erstklassigen Karosseriesubstanz umfangreich restauriert und befindet sich in einem hervorragenden Zustand.